Persounen

Wilhelm Vogel war der erste Interpret des Karl vom Ebbe.

Wilhelm Vogel

Wilhelm Vogel wurde 1901 in Meinerzhagen geboren und wuchs als eines von fünf Kindern im elterlichen Haus auf der Höh auf. Sein Vater, von Beruf Postbote, verstarb früh. Als 15jähriger begann er eine Schreinerlehre bei seinem Onkel Fritz Röwenstrunk in Meinerzhagen, die er nach Gesellenjahren in Lüdenscheid und Herford 1925 mit der Meisterprüfung abschloss. Im selben Jahr trat er der Freiwilligen Feuerwehr Meinerzhagen bei.

Nach dem Tod seines Onkels übernahm er 1931 dessen Werkstatt am Gruner Weg neben der Gaststätte Theile in der Derschlagerstraße, in der er bis 1967 tätig war. 1975 verlieh ihm der Präsident der Handwerkskammer Arnsberg die seltene Auszeichnung des "goldenen Meisterbriefes".

Der Freiwilligen Feuerwehr gehörte Wilhelm Vogel 40 Jahre an, in denen er 15 Jahre als Amtsbrandmeister tätig war. In Anerkennung seiner Verdienste wurde Wilhelm Vogel zum "Ehrenhauptbrandmeister" ernannt. Darüber hinaus war er Träger mehrerer Feuerwehr- Ehrenabzeichen und des Feuerwehr- Ehrenkreuzes des Deutschen Feuerwehrverbandes.

Der Löschzug Meinerzhagen rief 1929 auch die Meinerzhagener Freilichtspiele in der Grotmicke ins Leben, bei deren Aufführungen Wilhelm Vogel aktiv mitwirkte und als begeisterter Laienschauspieler oft Hauptrollen übernahm, angefangen mit dem Wilhelm Tell 1929.

Karl vom Ebbe wurde von Wilhelm Vogel zu vier Anlässen verkörpert, nämlich auf den Frühschoppen der Schützenfeste 1960, 1962 und 1964 sowie zur Begrüßung des damaligen Bundeskanzlers Ludwig Erhard 1965 in Meinerzhagen.

An seinem 80. Geburtstag (1981) nahm Wilhelm Vogel, der Interpret des Karl vom Ebbe, Glückwünsche von Fritz Sträter, dem Autor des Karl vom Ebbe, mit diesen Zeilen entgegen:

Wilhelm Vogel 1982
Wilhelm Vogel 1982

Taum Achzigsten

Et es noch nit lang un noch gar nit sou wiet,
do gab et dei gurre olle Tied.
Op am oder riek, op witt oder schwatt,
sei küeten oall unser däftiges Platt.
Du bis noch ejner von dern däftigen Ollen,
met die kamme siak ouk noch op platt ungerhollen.
Dat diet so bliëwet in jejder Lage,
dat es mien Wunsch an diasem Dage.

Zum Achtzigsten

Es ist noch nicht lang und noch gar nicht so weit (her), / da gab es die gute alte Zeit. / Ob arm oder reich, ob weiß oder schwarz, / sie sprachen alle unser deftiges Platt./ 
Du bist noch einer von diesen deftigen Alten, /
mit Dir kann man sich auch noch auf Platt unterhalten. / Dass dies so bleibt in jeder Lage, / das ist mein Wunsch an diesem Tage.